IHK Siegen vergibt den Oberstufenpreis 2012

IHK-Präsident Klaus Th. Vetter (re.) mit Dipl. Ing. Rainer Dango und den ausgezeichneten Gymnasiasten Manuel Belke, Svenja Fiedler und Steffen Schneider (v.l.).

IHK-Präsident Klaus Th. Vetter (re.) mit Dipl. Ing. Rainer Dango und den ausgezeichneten Gymnasiasten Manuel Belke, Svenja Fiedler und Steffen Schneider (v.l.).

Die Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) hat den mit 6000 Euro dotierten Oberstufenpreis vergeben. IHK-Präsident und Jury-Vorsitzender Klaus Th. Vetter und Dipl. Ing. Rainer Dango, Firma Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH Siegen, die in diesem Jahr den Preis stiftete, ehrten die Gymnasiasten im Bernhard-Weiß-Saal. 29 Teilnehmer aus 16 Schulen in Siegen-Wittgenstein und Olpe hatten sich mit ihren Arbeiten beworben. Das ist ein neuer Teilnehmerrekord,  seit der Preis erstmals 2009 ausgeschrieben wurde.

„Wir müssen Interesse daran haben, möglichst früh möglichst viele junge Menschen für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern“, hatte IHK-Präsident Klaus Th. Vetter zum Ziel des Oberstufenpreises betont. Hervorragende Arbeiten und fulminante Leistungen bescheinigte der für Aus- und Weiterbildung zuständige IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener den Schülern: „Sie haben alle Chancen der Welt!“ Der erste Preisträger erhält 3000 Euro, der Zweitplatzierte 2000 und der dritte Preisträger 1000 Euro. Der Preis richtet sich an die Schüler von Gymnasien und Gesamtschulen und würdigt hervorragende Facharbeiten mit Praxisbezug in den Fächern Biologie, Physik, Chemie, Informatik oder Mathematik.

Die Durchsicht der eingereichten Arbeiten habe ihm einmal mehr verdeutlicht, dass es in der Region bei Weitem nicht nur die „Null-Bock-Generation“ gebe, stellte IHK-Präsident Vetter in seiner Begrüßung der 130 Teilnehmer, Eltern und Lehrer so wie Gästen aus Wirtschaft und Politik fest. „Wir wenden uns mit diesem Preis an die wirklich Leistungsfähigen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern. Wir wollen als Wirtschaft dadurch verdeutlichen, dass wir gerade auf diese Personengruppe setzen“, so Vetter.

Den ersten Preis sprachen die Juroren Steffen Schneider vom St.-Ursula-Gymnasium Attendorn zu, der seinem Computer beibrachte, auf Gesten und Handzeichen zu reagieren. In seiner Laudatio sagte Dipl.-Ing. Rainer Dango: „Es ist toll, wenn wir in unserer Region eine derartige Ideen- und Leistungsdichte für gute Ansätze von jungen Forschern auf dem naturwissenschaftlichen Sektor konstatieren können“. Der Geschäftsführer der Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH: „Die persönliche Präsentation seiner Arbeit hat uns ebenfalls überzeugt: Das war uns – der gesamten Jury – den 1. Preis im Oberstufenwettbewerb der IHK Siegen wert“.

Mit dem zweiten Preis zeichnete die Jury Manuel Belke vom Rivius-Gymnasium in Attendorn aus, der ein automatisches Einparken von PKW in Parklücken theoretisch analysierte, dann die Techniken der Abstandsmessungen und deren Daten bewertete und schließlich eigenständig ein Modellfahrzeug konstruierte, mit dem der Gymnasiast das Ergebnis seiner Arbeit in der Praxis vorstellte. Svenja Fiedler von der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Siegen erhielt den dritten Preis für ihre Untersuchung des Stahlbeizens unter dem Aspekt der verwendeten Chemikalien und deren Zusammensetzung. Was sie theoretisch vorbereitete, erforschte sie dann im Chemielabor an Stahlklötzen mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid.

Den Festvortrag anlässlich der Preisverleihung hielt Prof. Dr. Michael Heister vom Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn. Er befasste sich mit dem Thema „Ist die Arbeitswelt in Zukunft rein akademisch?“ Heister verdeutlichte in seinem Vortrag, dass die Wirtschaft angesichts deutlich sinkender Schulabgänger vor einer zweifachen Herausforderung stehe. Einerseits müsse sie bestrebt sein, mehr Personen als bisher zu rekrutieren, die sich im so genannten „Übergangssystem“ befänden. Andererseits sei es unerlässlich, in noch stärkerem Ausmaß Abiturienten für eine betriebliche Erstausbildung zu begeistern. Notwendig seien daher eine ausgeprägtere Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Säulen des Bildungssystems und auch die intensivere Inanspruchnahme dualer Studiengänge.

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