Die Kleinen zeigten den Großen wie es geht

miniphänomentaWenn Schüler zu Lehrern werden und Eltern noch einmal die Schulbank drücken, dann ist vermutlich die Miniphänomenta im Spiel. So auch an der Albert-Schweitzer Gemeinschaftsgrundschule in Siegen. Zwei Wochen lang standen dort 15 Experimentierstationen in der großen Pausenhalle. „Die Kinder haben eifrig ausprobiert und geforscht. Das hat allen sehr viel Spaß gemacht“, freute sich Rektorin Christine Langenbach. Beim nachmittäglichen Elternkaffee konnten dann auch die Erwachsenen einmal ausprobieren, welche Kugel auf den verschiedenen Bahnen schneller rollt oder welche Muster ein Pendel in den Sand zeichnen kann. Wie das genau geht, erfuhren sie von ihren Sprösslingen.

Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie wollen Neues begreifen und ausprobieren. In ihrem täglichen Umfeld haben sie jedoch immer weniger Mög­lichkeiten, unmittelbare Erfahrungen mit technischen und naturwissenschaftlichen Phänomenen zu machen. An diesem Punkt setzt die Miniphänomenta an: Wenn Physik ein Erlebnis wird, wenn Naturwissenschaften zu Spielen einladen, dann sind Kinder begeistert. Die Miniphänomenta kommt deshalb nicht mit Formeln oder komplizierten Er­klärungen daher, sondern mit einfachen Experimentierstationen für den Schulflur, die Pausenhalle und das Klassenzimmer.

Die Unternehmerschaft Siegen-Wittgenstein und die Landesvereinigung der Unternehmerverbände NRW e.V., fördern die Grundschüler bei der selbstständigen Erkundung naturwissenschaftlicher Phänomene. Sie stellen die Stationen für die zweiwöchige Er­kundung in den Grundschu­len zur Verfügung und finanzieren auch im Vorfeld die Fortbildung der Lehrkräfte und das Lehrmaterial. Entwickelt und wissenschaft­lich erprobt wurde die Miniphänomenta von Prof. Dr. Lutz Fiesser, Universität Flensburg.

„Elementare Erfahrungen werden Kindern im Alltag kaum noch geboten, sie fehlen dann als Fundament für die weitere Ausbildung. Die Finger der Kinder müssen wieder tasten und ihre Hände packen können“, erläutert er die Idee der Miniphänomenta. Das entscheidende Instrument dieses Konzepts liegt in einer intensiven Lehrerfortbildung, die das nötige Fachwissen und die pädagogischen Konzepte für den Unterricht vermittelt. Lehrkräfte und Eltern bauen die Stationen nach der zweiwöchigen Erkundungsphase mit Hilfe einer Bauanleitung für ihre Schulen nach und verankern so das Interesse der Kinder für Naturwissenschaften und Technik in den Grundschulen.

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