Gelungenes Finale Der WestfalenYoungStars

Rahmenprogramm, hier: der „Schulzirkus“ der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule

Rahmenprogramm, hier: der „Schulzirkus“ der Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule

Nach der geglückten Premiere im Vorjahr in Iserlohn war auch die zweite Auflage der „WestfalenYoungStars“ ein tolles Erlebnis für die jungen Sportlerinnen und Sportler aus den Grundschulen des Regierungsbezirks Arnsberg. Austragungsort des großen Finales war diesmal die Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule in Bochum – als Teil des NRW-Sportschulverbundes mit dem Hellweg-Gymnasium, dem Märkischen Gymnasium und der Pestalozzi-Realschule. 720 Kinder lieferten sich spannende Wettbewerbe – und hatten ebenso wie die vielen Gäste und mitgereisten „Fans“ eine Menge Spaß beim bunten Rahmenprogramm.

Neben Ute Schäfer, Ministerin für Jugend, Kultur und Sport, war erneut Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann Schirmherr der Veranstaltung. „Mit diesem Sportevent wollen wir Gesundheit und Bewegung in der Primarstufe fördern, Anstöße zur weiteren Qualitätsverbesserung des Sportunterrichtes geben und die Vernetzung zwischen den Schulen und den örtlichen Sportvereinen intensivieren. Nicht zuletzt dient der Wettbewerb auch der Talentsichtung. Mein Eindruck ist: All das ist auch bei der zweiten Auflage des Events ganz hervorragend gelungen“, zeigte  sich der Regierungspräsident angetan, nachdem er die Veranstaltung besucht und die Siegerehrung vorgenommen hatte – zusammen mit Susanne Blasberg-Bense, der Leiterin der Schulabteilung der Bezirksregierung Arnsberg, und Hauptdezernentin Mady Fehrmann.

In den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen, Turnen und Fußball hatten am Mittwoch, 17.06., 720 Grundschüler/innen aus 401 Teilnehmerschulen im Regierungsbezirk um die ersten Plätze gekämpft (Siegerliste: siehe Anhang). Für die Finalrunde hatten sich die Nachwuchssportler aus den dritten und vierten Klassen in lokalen Vorentscheiden qualifiziert – mit Siegern aus jeder Stadt bzw. jedem Kreis pro Sportart.

Das Land Nordrhein-Westfalen als Veranstalter setzt bei den „WestfalenYoungStars“ auf die Kooperation mit den Sportverbänden. Mit an Bord waren der Schwimmverband NRW (SV NRW), der Westfälische Turnerbund (WTB) sowie die Abteilungen Fußball und Leichtathletik des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW). Seitens der Bezirksregierung Arnsberg, die die Veranstaltung organisiert, war Dr. Rainer Fiesel aus der Schulabteilung federführend.

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Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein, zeichnete die jungen Sportler ebenfalls aus.


Als Unterstützer und Sponsoren der „WestfalenYoungStars“ beteiligen sich zudem die Arbeitgeberverbände der Region, namentlich: die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen, die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein, die Unternehmensverbände für Dortmund und Umgebung, die Arbeitgeberverbände Olpe, der Unternehmensverband Westfalen Mitte, der Märkische Arbeitgeberverband und der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Lüdenscheid. „Unser Dank gilt den Verbänden für die Kooperation, insbesondere aber auch den Sponsoren aus der Wirtschaft. Nur durch diese Unterstützung ist ein Sportevent in dieser Größenordnung machbar“, betonte Regierungspräsident Gerd Bollermann.

MINTUS-Schulpreis ausgeschrieben

Arbeitgeberverbände stiften MINTUS-Schulpreis –

Prof. Dr. Oliver Schwarz hielt den Festvortrag „Das Bildungsgut der MINT-Fächer und die Zukunft der Menschheit – die Energiedebatte als paradigmatischer Fall“. (Foto: Universität Siegen)

Prof. Dr. Oliver Schwarz hielt den Festvortrag „Das Bildungsgut der MINT-Fächer und die Zukunft der Menschheit – die Energiedebatte als paradigmatischer Fall“. (Foto: Universität Siegen)

Die Welt der Mathematik mit Formeln und Funktionen ist für viele Schülerinnen und Schüler manchmal ganz weit weg. Wie ist es möglich, mit dem Smartphone ein Foto zu machen und warum kann man diese Geräte so flach bauen? Fragen, für deren Beantwortung man Mathematik braucht. Das Beispiel wäre eine authentische Anwendungssituation, die das mathematische Wissen für Schülerinnen und Schüler wahrnehmbar macht. Wie Wissen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) besser entwickelt und vermittelt werden kann, erforscht die Universität Siegen im neuen Forschungsverbund der MINT-Didaktiken „MINTUS“.

Die Auftaktveranstaltung für den Forschungsverbund MINTUS fand am 2. Juli 2015 mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Oliver Schwarz (Physikdidaktik Uni Siegen) statt. Prof. Schwarz verknüpfte das hochaktuelle Thema der begrenzten Ressourcen mit der Bildungsdebatte. Ausgeschrieben ist ab sofort der neue MINTUS-Schulpreis, der durch die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein gestiftet wird und herausragende MINT-Aktivitäten von Schulen aus der Region prämiert. „Wenn wir auch in Zukunft als innovativer Industriestandort weltweit wettbewerbsfähig bleiben wollen, ist es aus unserer Sicht dringend erforderlich, den Stellenwert der MINT-Bildung in den Schulen, aber auch in unserer Gesellschaft insgesamt, wieder anzuheben. Dazu leistet dieses Projekt und der neue MINTUS-Schulpreis einen wertvollen Beitrag“, sagt Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein. „MINTUS dient als Plattform für Forschende und kann zu einer Vertiefung des Austausches mit Lehrerinnen und Lehrer sowie der interessierten Öffentlichkeit dienen“, sagt Prof. Dr. Ingo Witzke, Sprecher von MINTUS. Die neue Einrichtung bündelt das didaktische Fachwissen im MINT-Bereich und erforscht spannende Fragen. Wie kann die Entwicklung von Wissen im MINT-Bereich an Schulen und Hochschulen besser begleitet werden? Wie sieht Unterricht aus, der Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg zu mathematisch-naturwissenschaftlicher Bildung unterstützt? Welche Kompetenzen benötigen Lehrerinnen und Lehrer? Und welche Bedürfnisse in diesen Fächern haben Unternehmen im Arbeitsalltag?

Um Fragen wie diese zu beantworten, gibt es MINTUS. „Die Idee ist, die Forschung im Bereich der Didaktik weiter zu vernetzen und fächerverbindend Ergebnisse zu erarbeiten, die wissenschaftlich abgesichert sind. Das ist die Basis für Verbesserungen, also didaktische Grundlagenforschung. Der erste Schritt ist die Diagnose, der zweite ist die Erarbeitung von konkreten Empfehlungen“, sagt Prof. Witzke.

Kern der Forschung von MINTUS ist das Graduiertenprogramm Sti’MINT, das die Forschungsförderung der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät für drei Jahre bewilligt hat. Es beinhaltet die Förderung von vier MINT-übergreifenden Promotionsprojekten. Diese sind methodisch vielfältig und folgen inhaltlich einer gemeinsamen Forschungslinie: „Rolle, Funktion und Aufgabe von Mathematik in den MINT-Fächern.“ Das Konzept ist, Fächer, beispielsweise Mathematik und Technik, miteinander zu kombinieren. „Es geht darum, MINT ganzheitlich anzugehen und kein Fach isoliert zu betrachten“, erklärt Prof. Witzke. Gerade das Zusammenspiel der Fächer macht es möglich, interessante Anwendungssituationen zu beschreiben, um damit authentischen Wissenserwerb möglich zu machen.

Die Vernetzung der MINT-Didaktiken ist für Prof. Dr. Ullrich Pietsch, Dekan der Fakultät IV und wesentlicher Initiator von MINTUS, ein bedeutendes Anliegen: „Wir fördern das gemeinsame Graduiertenprogramm Sti’MINT, da es mit seinem verbindenden Forschungsthema zur Mathematik in den MINT-Fächern viel Potenzial für hochaktuelle Themen wie der Übergangsproblematik von der Schule in die Hochschule oder fächerverbindendem Unterricht hat. Zudem ist es wichtig, dass wir in den MINT-Fächern, insbesondere in den Didaktiken, mehr wissenschaftlichen Nachwuchs generieren.“

MINTUS soll einen Beitrag dazu, leisten junge Menschen für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern und setzt dabei insbesondere bei der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern an. Die MINT-Didaktiken arbeiten zudem eng mit Lehrerinnen und Lehrern zusammen, die bereits im Beruf sind. So können verbesserte Lernumgebungen für Schulen und Hochschulen geschaffen werden. Bereits heute können Schulen die Schülerlabore der Universität Siegen kennenlernen und die Synergieeffekte von MINT nutzen. Mit Schulen, wie z.B. dem Gymnasium Kreuztal, bestehen bereits Kooperationen. Dort zeigten Masterstudierende der Universität Siegen am 18. und 19. Juni exemplarisch fachübergreifenden MINT-Unterricht, der in Begleitung durch Experten aus Schule und Hochschule entwickelt worden ist.

Ein wichtiger Aspekt für einen gelungenen Aufbau von MINT-Wissen ist, dass Absolventinnen und Absolventen steigende Herausforderungen der technisierten Arbeitswelt bestehen. „In einem Teilprojekt von MINTUS möchten wir herausfinden, wie Mathematik konkret in technikorientierten Unternehmen aus der Region Anwendung findet. Eine beliebte Frage von Studierenden ist: ‚Wofür brauche ich das?‘ Wenn wir mehr authentische Anwendungssituationen didaktisch aufbereiten und in Schule und Hochschule bringen könnten, würde dies sicherlich einen positiven Effekt auf den Erwerb des jeweils notwendigen Professionswissens haben“, erklärt Witzke. Diese Anwendungssituationen können in der Lehre für Schülerinnen und Schüler, für Studierende, aber auch für Lehrerinnen und Lehrer wertvoll sein. Prof. Witzke: „Nur durch eine Stärkung der Bildung im MINT-Bereich an Universitäten und Schulen kann es uns gelingen, drängende Zukunftsprobleme anzugehen.“

Flyer: mintus_schulpreis.pdf