Neue Bewerbungsrunde für das Berufswahl-SIEGEL eröffnet

Bislang sind fünfzehn weiterführende Schulen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe für ihre herausragende Berufswahlorientierung von den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichnet worden. Ab heute können sich weitere Schulen aus der Region für das bundesweit einmalige Qualitätszertifikat bewerben. Gleichzeitig beginnt für die Schulen, die vor drei Jahren als erste das SIEGEL erhalten haben, die erste Re-Zertifizierungsrunde, denn das Berufswahl-SIEGEL ist eine Auszeichnung auf Zeit.

„Wir hoffen, dass durch die guten Beispiele aus den ersten Runden weitere Schulen motiviert werden, sich für das Berufswahl-SIEGEL zu bewerben. Die Bewerbungsunterlagen können von unserer Internetseite www.berufswahlsiegel.org heruntergeladen werden. Bewerbungsschluss ist der 13. Februar 2015“, erläutert Gesine Westhäuser von den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen. Die Schulen, die für eine Re-Zertifizierung anstehen, erhalten die dafür notwendigen Unterlagen direkt zugeschickt.

„Das Bewerbungsverfahren läuft in beiden Fällen in zwei Stufen ab. Zunächst müssen die teilnehmenden Schulen einen Kriterienkatalog etwa zu Themen und Projekten über die Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt in Unterricht und Schule, beantworten. Die Auswertung erfolgt durch eine unabhängige Jury. Fällt das jeweilige Ergebnis positiv aus, findet danach eine weitere Auditierung vor Ort in der Schule statt. Wird auch diese Runde gemeistert, erfolgt am Ende im Sommer 2015 die Verleihung des Berufswahl-SIEGELs.

Neben den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen, einem Zusammenschluss junger Unternehmer und angestellter Führungskräfte arbeiten in der Jury u. a. erfahrene Pädagogen, Vertreter der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft, der IHK Siegen, der IG Metall und des DGB sowie aus Unternehmen und Arbeitgeberverbänden mit.

„Das Berufswahl-SIEGEL wird nach bundesweit einheitlichen Kriterien vergeben. Es hat dadurch einen sehr hohen Stellenwert und eine besondere Aussagekraft in Bezug auf die Qualität der Berufswahlorientierung an weiterführenden Schulen. Die Wirtschaftsjunioren Südwestfalen unterstützen dieses Projekt, weil davon nicht nur die Schulen profitieren, sondern vor allem die Schülerinnen und Schüler, die besser auf ihre Berufswahl vorbereitet werden“, so Gesine Westhäuser.

Weitere Informationen unter: www.berufswahlsiegel.org

„MINTees“ von MINToringSi besuchten das deutsche Museum in Bonn

Mitglieder des Projektes „MINToringSi“ besuchten kürzlich das Deutsche Museum in Bonn.

Mitglieder des Projektes „MINToringSi“ besuchten kürzlich das Deutsche Museum in Bonn.

Im Oktober wurden wieder 33 Schülerinnen und Schüler aus Siegen-Wittgenstein in das Projekt MINToringSi aufgenommen, deren Übergang von der Oberstufe in ein MINT-Studium über drei Jahre besonders gefördert wird.  Zur Begrüßung dieser neuen „MINTees“  fand im November ein Tagesausflug in das Deutsche Museum in Bonn, einer Außenstelle des weltberühmten deutschen Museums in München,  statt. Dort werden rund 100 zeitgenössische Meisterwerke aus Naturwissenschaft und Technik gezeigt. Die Objekte, darunter auch viele nobelpreisgekrönte Forschungsergebnisse, stellen exemplarisch wesentliche Zweige der naturwissenschaftlich-technischen Entwicklung der letzten fast sieben Jahrzehnte vor.

Unter sachkundiger  Führung konnten die heimischen Schüler  Eindrücke zu Wissenschaft, Technikgeschichte und zu aktuellen naturwissenschaftlichen Forschungsergebnissen sammeln. An den einzelnen Informationsstationen zu Themen wie Radioteleskopie, Kohlefaserverbund-werkstoffen (Knochenersatz), Multikristallines Silizium (Solarzellen), berührungslose Magnetlager (Transrapid) wurde der entsprechende Sachverhalt anhand von Nachbauten bzw. Originalbauteilen (Teilstücke eines ausgemusterten Synchrotrons) dargestellt. Aktive Stationen waren besonders beliebt, wie z.B. das Lichtgeschwindigkeits-Fahrrad. Dort musste man schnell trampeln, um mit annähernder Lichtgeschwindigkeit die am Beamer projizierte Stadtrundfahrt räumlich zu krümmen.

Im Anschluss daran gab es eine kleine Mittagspause. Danach wurden die MINTees in Gruppen organisiert, um gemeinsam die Museums-Rallye zu bestreiten. Im Workshop am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer unter Anleitung eines ehemaligen Chemielehrers in praktischen Versuchen mit verschiedenen Lebensmitteln erproben. Nach der Heimfahrt stand zudem noch ein gemeinsames Abendessen an.  Den gesamten Ausflug ins Museum hatten sechs „MINToren“ des Projektes – Studenten und Doktoranten der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen – organisiert und begleitet.

Eine Tomate lernt schwimmen

Kyra und Samuel gehen in die Geisweider Grundschule. Dort haben sie jetzt gemeinsam mit ihrer Lehrerin Keren Hartnack und Julia Müller vom Bildungsbüro des Kreises das „Experiment des Monats“ ausprobiert. Frage: Bekommt man eine Tomate zum Schwimmen? „Ja!“, hatte Julia Müller Kyra und Samuel von der Geisweider Grundschule bringen beim 'Experiment des Monats' des Bildungsbüros des Kreises Siegen-Wittgenstein eine Tomate zum Schwimmen.behauptet und vorgemacht, wie es geht. Und nun probieren Kyra und Samuel es selbst aus: Erst das Wasser ins Glas, dann die Tomate dazu. Dann langsam und vorsichtig löffelweise Salz dazu geben, umrühren und genau gucken, wann die Tomate anfängt zu schwimmen. Dabei hat Kyra bemerkt: „Die Tomate schwimmt noch gar nicht richtig, aber sie schwebt – komisch!“ Samuels Tipp: „Tu noch mehr Salz rein, dann schwimmt sie bestimmt richtig!“ Und tatsächlich! Noch ein, zwei Löffel mehr Salz ins Wasser und die Tomate schwimmt richtig an der Oberfläche.

„Dass sich hinter der schwimmenden Tomate die physikalischen Phänomene des Auftriebs und der Dichte verbergen, werden die Kinder dann später in der weiterführenden Schule genauer verstehen“, sagt Julia Müller: „Heute haben sie herausgefunden, dass eine Tomate im ‚normalen‘ Wasser sinkt, aber in Salzwasser schwimmen kann. Und vielleicht erzählen sie ja Zuhause von ihrer Entdeckung und Mama oder Papa fällt dann sogar ein, dass im Toten Meer sogar Menschen auf dem Wasser liegen und Zeitung lesen können, weil das Wasser so salzhaltig ist.“

Grundschullehrerin Keren Hartnack hat das Experiment des Monats vor kurzem an der Universität Siegen kennen gelernt. Dort besucht sie mit 16 anderen Lehrkräften aus Grund- und Förderschulen das Fortbildungsprojekt QUASAR. QUASAR ist ein Kooperationsprojekt von Uni Siegen und Schulamt Siegen-Wittgenstein. Seit 2011 werden in diesem Rahmen Lehrer für Naturwissenschaften und Technik qualifiziert. Spontan hat Keren Hartnack entschieden, das Experiment gleich am nächsten Tag in ihrer Klasse vorzuführen und hatte dazu Julia Müller vom Bildungsbüro eingeladen.

Weitere Informationen zum „Experiment des Monats“ und anderen Themen gibt es unter www.mint-siwi.de.

„Berufswahlbegleiter Si-Wi“ bereitet Jugendliche auf Berufsleben vor

Alles im Blick: Klara, Melisa und Lars (v.l.) planen bereits in der achten Klasse ihre berufliche Zukunft. Die Achtklässler werden dabei von ihrem Klassenlehrer Reinhard Vollmer unterstützt. (Foto: Bertha-von-Suttner-Gesamtschule)Der ‚Berufswahlbegleiter Si-Wi‘ ist ein praktisches und sinnvolles Arbeitsmittel, das unsere Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse auf dem erfolgreichen Weg zu einer Ausbildung oder ins Studium begleiten soll“, betont Dr. Mario Vallana, Schulleiter der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen. Der Ringordner wirke wie ein kleines persönliches Archiv, das die Jugendlichen bei ihrer mehrjährigen Berufsorientierungsphase als Hilfsmittel verwenden können. „Wenn die Jugendlichen sich auf die angebotenen Materialien einlassen, hilft ihnen das bei der Orientierung und Entscheidungsfindung. Egal ob es um Berufsfelderkundung im Rahmen der Schule geht, um Bewerbungen oder um die Planung der nächsten schulischen Abschnitte – der Berufswahlbegleiter hilft, die künftigen Schritte vorzubereiten und zu dokumentieren“, sagt Dr. Mario Vallana.

Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen ist eine von 39 Schulen in Siegen-Wittgenstein, die den regionalen Berufswahlordner in diesem laufenden Schuljahr erstmals nutzt. Er wurde von einem Redaktionsteam von Lehrerinnen und Lehrern aus Siegen-Wittgenstein erarbeitet und speziell auf die Bedürfnisse heimischer Schüler abgestellt. Der Ringordner bündelt alle Dokumente, die für die berufliche Zukunft der Schüler wichtig sind. „Dass relevante Unterlagen direkt griffbereit sind, war für uns als Redaktionsteam ein wichtiges Kriterium bei der Entwicklung des Ordners“, sagt Kerstin Treude, verantwortliche Redakteurin und Lehrerin an der Haardter-Berg-Schule in Siegen. „Insgesamt besteht die Ringbuchmappe aus sechs themenbezogenen Abschnitten. In einem Teil handelt es sich beispielsweise um den Einstieg in die Arbeitswelt mit vielen Tipps und Tricks zur Berufsorientierung, ein anderer Abschnitt greift die beruflichen Interessen auf und führt die Jugendlichen auf eine Entdeckungsreise zu den eigenen Stärken“, so Kerstin Treude.

Die Lernmappe ist ein Bestandteil des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW“. Bereits ab der achten Klasse erhalten die Heranwachsenden mit dem Berufswahlbegleiter einen Überblick über den gesamten schulischen Prozess der Berufs- und Studienorientierung. Der „Berufswahlbegleiter Si-Wi“ wird gefördert durch die Sponsoren des Hauses der Berufsvorbereitung des Berufsbildungszentrums (bbz) der IHK Siegen e.V., die Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein sowie durch das Land Nordrhein-Westfalen und dem Europäischen Sozialfonds.

Die intensive Zusammenarbeit zu den regionalspezifischen Themen hat schon jetzt dazu beigetragen, dass der „Berufswahlbegleiter Si-Wi“ eine hohe Akzeptanz bei den Schulen gefunden hat. Es wurden bereits 2.330 Exemplare für das Schuljahr 2014/2015 angefragt. Die Ausgabe der Ordner erfolgt über vier so genannte „Logistikzentren“: Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule (Bad Berleburg), Gemeinschaftsschule Burbach, Clara-Schumann-Gesamtschule (Kreuztal) sowie Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Siegen. Dort können andere interessierte Schulen die „Berufswahlbegleiter Si-Wi“ erhalten.