„MuT“ geht in die zweite Runde

'MuT' - Mädchen schauen Vorbildfrauen in technischen Berufen über die Schulter: wie hier im Klärwerk Erndtebrück.Mädchen schauen Vorbildfrauen in vermeintlich typischen Männerberufen über die Schultern – dieses Projekt wurde im vergangenen Jahr erstmals sehr erfolgreich durchgeführt. Schülerinnen und Vorbildfrauen waren gleichermaßen begeistert, wie auf einer „Dankeschön-Veranstaltung“ im August 2013 deutlich wurde. Deshalb ist es keine Überraschung, dass das Projekt jetzt in die zweite Runde geht. Erneut hat Martina Böttcher, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Siegen-Wittgenstein Schulen, Unternehmen und weitere Kooperationspartner für „MuT“ – Mädchen und Technik, wie das Projekt offiziell heißt – gewonnen.

„Gerade der Erfolg von ‚Mädchen und Technik‘ im vergangenen Jahr hat bei heimischen Unternehmen  das Interesse geweckt, diesmal wieder oder erstmals mit dabei zu sein“, freut sich Martina Böttcher. Und so werden Vorbildfrauen u.a. in folgenden Unternehmen Schülerinnen in ihren Arbeitsalltag mit hinein nehmen: Deutsche Edelstahlwerke, Feuerwehr der Stadt Siegen, EJOT, Wagner Sinto, Gartenbau Womelsdorf, Bombardier, RWE, die Fachbereiche Chemie, Werkstoffprüfung und E-Technik der Uni Siegen, die AWO, SMS, Druckerei Wilke, Klein Umformtechnik, das Bauunternehmen Günther, Toyota Keller und der Kreis Siegen-Wittgenstein.

Erfreulicherweise konnten auch wieder Schülerinnen verschiedener Schulformen für eine Teilnahme an der freiwilligen Schul-AG gewonnen werden. So sind in diesem Jahr die Realschule am Oberen Schloss (Siegen), die Realschule Hilchenbach, die Hauptschule Deuz, das Städtische Gymnasium Bad Laasphe, das Gymnasium Netphen und die Bertha-von-Suttner Gesamtschule (Siegen) mit dabei.

Werkzeugmacher ist auch ein spannender Beruf für Frauen, wie Schülerinnen im Rahmen von 'MuT' bei Ejot festgestellt haben.„Mädchen und Technik“ ist ein Projekt, das im Rahmen der Fachkräfteinitiative des Landes NRW durchgeführt und mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes gefördert wird. Für Landrat Paul Breuer ist „MuT“ ein Gewinn für die Mädchen, für die Unternehmen und für die Region insgesamt: „Ingenieurinnen und Technikerinnen werden gesucht, verdienen besser als in den typischen Frauenberufen,, haben sichere Arbeitsplätze und gute Karrierechancen“, sagt der Landrat, der das Projekt nachdrücklich unterstützt. Denn der Kreis verfolgt damit gleich zwei strategische Ziele: Zum einen dem Fachkräftemangel in der Region entgegen zu wirken, zum anderen Frauen echte Wahlmöglichkeiten bei der Karriereplanung zu eröffnen.

„Dazu ist es aber Voraussetzung, dass Mädchen Vorurteile über vermeintlich typische Männerberufe abbauen, denn diese Berufe sind längst nicht mehr körperlich so anstrengend, wie junge Mädchen oft glauben, und man badet auch nicht mehr in Öl“, unterstreicht Martina Böttcher.

Das „MuT“-Projekt besteht aus einem Praxis- und einem Theorieteil. „Im Rahmen von Praktika schauen die Schülerinnen ihren Vorbildfrauen vor Ort im Betrieb im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter“, erläutert Martina Böttcher. Dabei lernen sie nicht nur den Beruf der Vorbildfrauen kennen, sondern erhalten auch einen Einblick in das Unternehmen.

„Im Theorieteil geht es um allgemeine Fragen, z. B. zur Berufs- und Lebensplanung von Mädchen und Jungen, zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Berufswahl, um auch längerfristige Auswirkungen der Berufswahl, um Berufsaussichten und Verdienstmöglichkeiten in den verschiedenen Berufssparten“, so Böttcher.

Als Kooperationspartner hat Martina Böttcher den Verband der Siegerländer Metallindustriellen, die Gewerkschaften IG Metall und ver.di, die Sparkassen im Kreis Siegen-Wittgenstein, die Stadt Siegen, das Berufskolleg Technik in Siegen sowie das Berufskolleg Wittgenstein gewonnen. Die beiden Berufskollegs werden u.a. spezielle Infotage für die Schülerinnen anbieten.

Für Rückfragen zu „MuT“ steht Martina Böttcher zur Verfügung, Telefon: 0271 333-2212, E-mail: m.boettcher@siegen-wittgenstein.de.

Kompetenzzentrum für Drehgestelle besichtigt

Eine weitere Betriebserkundung fand bei der Bombardier Transportation GmbH in Netphen-Dreis-Tiefenbach statt.

Eine weitere Betriebserkundung fand bei der Bombardier Transportation GmbH in Netphen-Dreis-Tiefenbach statt.

Eine weitere Betriebserkundung führte den Arbeitskreis Schule/Wirtschaft am 20. Februar 2014 zur Bombardier Transportation GmbH in Netphen-Dreis-Tiefenbach. Dort befindet sich das weltweite Kompetenzzentrum für Drehgestelle (Bogies). Rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt. Sie produzierten 2009 eine Rekordzahl von 3.126 Drehgestellen.

Neben der Dreh­gestellfertigung befindet sich in Netphen-Dreis-Tiefenbach seit 2011 auch ein Radsatzzentrum. Für Mitte 2014 ist die Eröffnung des neuen Bogie Technical Center (BTC) vorgesehen. Dort sollen dann neue und innovative Drehgestelle entwickelt und getestet werden. Bei der konzerninternen Ausschreibung des Zentrums konnte sich Netphen-Dreis-Tiefenbach gegen internationale Mitbewerber durchsetzen.

Während des Betriebsrundganges gewannen die Mitglieder der Besuchergruppe interessante Einblicke in die Fertigung von Drehgestellen und in die durchstrukturierten Arbeitsabläufe, die dafür nötig sind.

Arbeitskreis zu Gast an der Uni Siegen

Bei ihrer Betriebserkundung an der Universität Siegen besuchte vdie Mitglieder des Arbeitskreises  Schule/Wirtschaft auch das Zentrum für Sensorsysteme ZESS.

Bei ihrer Betriebserkundung an der Universität Siegen besuchten die Mitglieder des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft auch das Zentrum für Sensorsysteme ZESS.

Mit aktuell 18.551 Studenten und 2.196 Beschäftigten einschließlich Personal aus Dritt- und Sondermitteln (Stand 15.07.2013), darunter 693 nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gehört die Universität Siegen nicht nur zu den größten Bildungseinrichtungen in Siegen-Wittgenstein, sondern auch zu den größten Arbeitgebern. Im Rahmen einer Betriebserkundung am 12. November 2013 informierten sich Mitglieder des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft über die Berufsperspektiven an der Hochschule sowohl im wissenschaftlichen wie auch im nichtwissenschaftlichen Bereich.

Darüber hinaus hatten sie die Gelegenheit, verschiedene Forschungseinrichtungen zu besichtigen, darunter auch das Zentrum für Sensorsysteme ZESS. Dort wird seit 20 Jahren interdisziplinär auf dem Gebiet der Sensorik geforscht und entwickelt. Besonders beeindruckt waren die Besucherinnen und Besucher auch von den technischen Möglichkeiten, die das Laserlabor bietet.