Internetportal “Einfach Ausbildung! Der Ratgeber für Eltern” online

Mit einem neuen Internetportal speziell für Eltern erweitern die M+E-Verbände ihr Informationsangebot zur Ausbildung in den industriellen Facharbeiterberufen. Die Seite Ausbildung-ME.de zeigt Eltern mit einem neuen Internetportal, wie sie ihre Kinder künftig bei der Wahl eines passenden Ausbildungsberufes unterstützen können. Sie gibt vielfältige Informationen und Entscheidungshilfen zu den vier wichtigsten Phasen der Berufswahl: Talente erkennen, Berufe kennenlernen, richtig bewerben und Ausbildungsstart. Das Internetportal gibt Hilfestellung, wie Eltern sich mit dem Thema Berufswahl auseinandersetzen und mit ihrem Kind darüber ins Gespräch kommen können. Die M+E-Arbeitgeberverbände haben bereits in den letzten zwei Jahren für die Zielgruppen Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler die beiden Portale ME-vermitteln.de und IchhabPower.de an den Start gebracht.

Berufswahl-SIEGEL startet in Runde zwei

Nachdem in der ersten Runde des Berufswahl-SIEGELs zehn weiterführende Schulen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe von den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen für eine herausragende Berufswahlorientierung ausgezeichnet wurden, ist jetzt der Startschuss für die zweite Vergabe-Runde gefallen. Erneut können sich weiterführende Schulen aus der Region für das bundesweit einmalige Qualitätszertifikat bewerben.

„Wir hoffen, dass durch die guten Beispiele aus der ersten Runde weitere Schulen motiviert werden, sich für das Berufswahl-SIEGEL zu bewerben. Die Bewerbungsunterlagen können von unserer Internetseite www.berufswahlsiegel.org heruntergeladen werden. Bewerbungsschluss ist der 25. Januar 2013“, betont Gesine Westhäuser von den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen.

Das Bewerbungsverfahren läuft in zwei Stufen ab. Zunächst müssen die teilnehmenden Schulen einen Kriterienkatalog etwa  zu Themen und Projekten über die Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt in Unterricht und Schule, beantworten. Die Auswertung erfolgt durch eine unabhängige Jury. Fällt das jeweilige Ergebnis positiv aus, findet danach eine weitere Auditierung vor Ort in der Schule statt. Wird auch diese Runde gemeistert, erfolgt am Ende im Sommer 2013 die Verleihung des Berufswahl-SIEGELs.

Neben den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen, einem Zusammenschluss junger Unternehmer und angestellter Führungskräfte  arbeiten in der Jury u. a. erfahrene Pädagogen, Vertreter der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft, der IHK Siegen, der IG Metall und des DGB sowie aus Unternehmen und Arbeitgeberverbänden mit.

„Mit dem im Jahre 2000 von der Bertelsmann-Stiftung entwickelten Berufswahl-SIEGEL wollen wir Schulen besonders würdigen, die eine herausragende Arbeit und Profilbildung im Bereich der Berufsorientierung aufzuweisen haben“, so Gesine Westhäuser weiter. Bundesweit gibt es bereits mehr als 2.800 SIEGEL-Schulen, darunter über 400 in NRW und seit diesem Jahr auch jeweils fünf im Kreis Siegen-Wittgenstein und im Kreis Olpe.

Sieben Landesbeste aus Siegen-Wittgenstein und Olpe

Zwei junge Damen und fünf junge Herren aus Siegen-Wittgenstein und Olpe gehören zu den erfolgreichsten Teilnehmern des diesjährigen IHK-Landesbestenwettbewerbs in der beruflichen Bildung. Wolfgang Grießl, Präsident der IHK Bonn, zeichnete die sieben Nachwuchskräfte für die in den Abschlussprüfungen gezeigten Leistungen aus und überreichte ihnen ihre Ehrenurkunden sowie eigens zu diesem Zweck erstellte Glastrophäen. In einer landesweit durchgeführten Feierstunde in der Bonner Beethovenhalle hob er in seiner Laudatio vor über 1.000 Gästen hervor, dass im Jahre 2012 landesweit lediglich 237 von rund 79.600 Prüfungsteilnehmern der IHK-Abschlussprüfungen als Preisträger ausgewählt worden seien: „Damit gehören Sie zu den 0,3 Prozent aller Prüflinge in Nordrhein-Westfalen, die die Auszeichnung als Landesbeste erhalten. Dies weist eindrucksvoll nach, welche Leistungskraft Sie am Ende Ihrer Lehrzeit entfaltet haben,“ rief Grießl den jungen Nachwuchskräften zu. Er zolle ihnen höchsten Respekt für ihre herausragenden Leistungen.

Aus der Region wurden folgende Nachwuchskräfte ausgezeichnet: Khalid Aouaj, Gießereimechaniker (95.10 Punkte), Ohm & Hähner Metallwerk GmbH & Co. KG, Olpe; Mikael Glenz, Gießereimechaniker (95.00 Punkte), Gontermann – Peipers GmbH, Siegen; Abdurrahman Güler; Federmacher (95.75 Punkte), Muhr und Bender KG, Attendorn; Julia-Maria Hunold, Mediengestalterin Digital und Print (92.10), DES WAHNSINNS FETTE BEUTE GmbH, Siegen; Eduard Lehmann, Produktionstechnologe (96.42 Punkte), Bombardier Transportation GmbH, Netphen; Boris Lippe, Gießereiwerker (97.00 Punkte), START Zeitarbeit GmbH, Siegen; Jana Schweisfurth, Technische Zeichnerin (97.75 Punkte), SMS Siemag AG, Hilchenbach.

IHK-Geschäftsführer Klaus Gräbener, der die erfolgreichen Prüflinge nach Bonn begleitete, gratulierte den Landesbesten im Namen der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK), hob ihren Vorbildcharakter hervor und überreichte ihnen ein Präsent. Zugleich dankte er den Ausbildungsunternehmen und den Berufskollegs: „Solche Leistungen junger Leute sind nur möglich, wenn beide Partner im dualen Ausbildungssystem eng kooperieren. Zugleich müssen die jungen Menschen mit ebenso viel Talent wie Engagement bei der Sache sein, und das über die gesamte Lehrzeit hinweg.“ Gräbener ermunterte die Preisträger, zukünftig die vor ihnen liegenden beruflichen Herausforderungen mit derselben Zielstrebigkeit anzugehen, mit der sie bereits ihre Lehre absolviert hätten. Sie hätten Talent, Leistungskraft und Motivation unter Beweis gestellt und sich damit reichlich Rückenwind für ihre weitere berufliche Entwicklung verschafft.

Die Veranstaltung in Bonn verfolgten neben den 237 erfolgreichen Nachwuchskräften und deren Familien auch die Vertreter der jeweiligen Ausbildungsbetriebe und Berufskollegs. Die Ehrungen waren in ein umfangreiches Show-Programm rund um das Thema „Beethoven“ eingebettet, das unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums aus Bonn gestaltet wurde und den Tag für die Landesbesten zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließ.

Von der Kunst des Brückenbauens

Für ein Studium sind zwölf Semester schon ein wenig lang, für eine Erfolgsgeschichte ist es gerade die richtige Basis: Die Kinderuni Siegen startete gestern ihre Herbststaffel im Audimax. Der Zuspruch der Acht- bis Zwölfjährigern war rege – gut 450 Mädchen und Jungen waren dabei, als Prof. Dr.-Ing. Alfons Goris sie mit der faszinierenden Thematik „Von der Kunst des Brückenbauens“ vertraut machte. Dem Bauingenieur gelang es, die jungen Zuhörer in den Bann des Brückenbaus zu ziehen. Mucksmäuschenstill war es im großen Hörsaal.

Wozu braucht man denn überhaupt Brücken? Die Schülerinnen und Schüler wussten Bescheid: um trockenen Fußes durch oder besser über Flüsse zu kommen, um Fjorde schnell überqueren zu können und zügig und eben über Täler hinwegsausen zu können. Fußgänger nutzen Brücken, um gefahrlos Straßen zu queren, Eisenbahnen, um unwegsames Gelände mühelos zu passieren. Die Anfänge der Brücken waren quergelegte Baumstämme. Klapperbrücken bestehen aus Steinen und darüber gelegtem Holz. Rund 2000 Jahre alt ist die römische Brücke/das Aquädukt Pont du Gard bei Avignon. Es gibt heutzutage Kanalbrücken, Seilbrücken, Hängebrücken, Bogenbrücken, Balkenbrücken und mehr. Welche Form eine Brücke erhält und welches Material verwendet wird, hängt vor allem von der Beanspruchung ab. Zug- und Druckbeanspruchung sind gewichtige Aspekte. Wie es genau darum bestellt ist, erläuterte Prof. Goris gemeinsam mit seinen studentischen Mitarbeitern Kevin Metje und Alexander Kröll.

Wieviel Druck hält ein Holzstab mit 4 cm Durchmesser aus? Die Antwort lautet: Er kann etwa ein Auto tragen. Ein Betonstab gleichen Maßes trägt vier Autos, ein Stahlstab 30. Wie sieht es in Sachen Zug-Beanspruchung aus? Der Holzstab hält eineinviertel Auto aus, der Betonstab nur ein halbes Auto, der Stahlstab bleibt konstant bei 30 Autos. Gibt es Konstruktionen, die nur druckbeansprucht sind? Ja, Bögen zum Beispiel. Deshalb können diese aus Stein gefertigt sein. Seilbrücken sind besonders für Zugbeanspruchung geeignet. Balkenbrücken indes müssen sowohl für Druck- wie auch für Zug-Belastung ausgelegt sein. Will man dafür Beton verwenden, wird eine Bewährung aus Stahl eingebracht. Der Stahlbeton sorgt dann für bessere Haltbarkeit. Vorgeführt wurde das den jungen Studierenden anhand von Legos, die einfach zusammengefügt und auf Pfeiler gelegt unter Belastung schnell einsackten, mit Gummiband-Bewährung jedoch stabiler waren. Spannbeton wird gespannt, um belastbarer zu sein.

Zuletzt durften einige Kinder sich am Bau einer Leonardo-Brücke erproben. Die fiel zwar recht klein aus, konnte schließlich aber ein Kind tragen. Am nächsten Dienstag erläutert der Biologe Prof. Dr. Christoph Forreiter den Kinderuni-Kindern „Die fiesen Tricks der fleischfressenden Pflanzen“.

Kinderuni Siegen startet ins zwölfte Semester

Brückenbau, fleischfressende Pflanzen, das Alphabet und die Suche nach dem Higgs-Teilchen: Das Programm der Kinderuni für das Wintersemester 2012/13 steht. An vier Dienstagen im November stehen wieder außergewöhnliche spannende Themen und Wissenschaftler auf dem Podium des Audimax an der Universität Siegen.

Los geht’s am 6. November, da wird der Bauingenieur Professor Dr. Alfons Goris über „Von der Kunst des Brückenbauens“ sprechen. Am 13. November erklärt der Biologe Professor Christoph Forreiter „Die fiesen Tricks der fleischfressenden Pflanzen“. Eine Woche später, am 20. November stellt der Medienwissenschaftler Professor Dr. Peter Matussek den Zusammenhang zwischen Kuhstall und der Entstehung unseres Alphabets her: „Geboren im Kuhstall: Unser Alphabet“. Die letzte Vorlesung des Wintersemesters am 27. November führt in das Allerkleinste und Unsichtbare. Der Physiker Professor Dr. Ivor Fleck erklärt den „Ursprung der Masse: das Higgs Teilchen“.

Die Kinderuni richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Viele Kinder kennen bereits den Ablauf: Alle Kinderuni-Vorlesungen finden dienstags, 17 Uhr c.t. im größten Hörsaal der Uni, dem Audimax, in der Adolf Reichwein-Straße statt. Für die Eltern und Begleitpersonen gibt es jeweils ein eigenes kleines Programm, denn die müssen während der Vorlesungen „leider draußen bleiben“.

Das Online-Anmeldeformular ist ab dem 1. Oktober 2012 freigeschaltet.

Weitere Informationen, Anmeldung und Kontakt unter: www.uni-siegen.de/kinderuni

Hotline für den doppelten Abijahrgang

An der Universität Siegen beantwortet ab dem 1. Oktober 2012 eine Fachkraft Fragen rund um den Studienstart 2013.

Zum Wintersemester 2013/2014 – also in nahezu exakt einem Jahr – kommen Abiturienten gleich zweier Jahrgänge an die Universitäten. Auch die Universität Siegen wird den jungen Leuten gute Studienbedingungen bieten. Eine Arbeitsgruppe ist seit zwei Jahren damit befasst, die Voraus-setzungen dafür zu schaffen, dass beispielsweise ausreichend Lehrpersonal zur Verfügung steht und es möglichst keine Terminüberschneidungen bei grundlegenden Veranstaltungen gibt. Funktionierender ÖPNV, ausreichend Verpflegungsmöglichkeiten, Wohnraum, Lehrraum, Aus-stattung der Bibliotheken, studentische Arbeitsplätze – für all diese Themenbereiche wird – zum Teil Hand in Hand mit Partnern wie dem Studentenwerk, der Stadt Siegen, den VWS, dem Zweckverband Westfalen-Süd oder Privaten an Lösungen gearbeitet. Und dennoch bleiben persönliche Fragen rund um Studienwahl, Bewerbungen, Voraussetzungen und mehr. Damit Studieninteressierte Antworten unkompliziert und auf kurzem Wege erhalten, richtet die Universität Siegen eine Hotline Abi 2013 ein. Diese soll ab dem 1. Oktober 2012 freigeschaltet werden. Per Mail (abi2013@zv.uni-siegen.de) oder Telefon (0271-7403883) steht werktags zwischen 14 und 18 Uhr eine kompetente Ansprechpartnerin/ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung, der Auskunft erteilt oder aber weitere Ansprechpartner vermittelt. Selbstverständlich können auch Eltern den Service der Hotline zur Information in Anspruch nehmen.

Dritter „Tag der Technik“ in Siegen am 15. September

Am Samstag, den 15. September 2012, ist es wieder soweit: Zum dritten Mal findet der „Tag der Technik“ statt, ein großer Aktions- und Erlebnistag, der die Region dazu einlädt, Technik in ihren vielseitigen Formen und Möglichkeiten zu erleben und der jungen Menschen ein Forum zur Berufsorientierung bietet. Tradition und Zukunft werden an einem Ort der Technik verbunden; zwischen Lokschuppen und Berufskolleg entsteht in Siegen wieder eine Technik-Erlebniswelt, die mit Kreativ-Werkstätten, Klangfabrik und einem spannendem Rahmenprogramm aufwartet.

Das Siegerland ist eine alte Kulturlandschaft, die seit weit mehr als 2000 Jahren vom – man könnte fast sagen: aus Eisen geprägt ist. Millionen Tonnen Erz schaffte man aus den Bergwerken, verhüttete es mit Holzkohle aus den Haubergen, später mit Steinkohlekoks in riesigen Hochöfen. „Schon die Kelten …“ – das ist so ein typischer Satzanfang, wie er sich in hunderten touristischen Werbebroschüren aller möglichen Regionen findet. Im Siegerland hat er seine Berechtigung, denn in dieser Region standen die Waffenschmieden der Kelten. Hier, wo das Eisenerz teilweise auf dem Waldboden herumlag, wurde bereits in prähistorischer Zeit verhüttet. Und noch heute finden sich in den Wäldern zerbröselte Reste keltischer Lehmöfen. Vergangenheit ist seit wenigen Jahrzehnten auch die Schwerindustrie – fast, denn ein paar Stahlwerke gibt es noch. Längst wird dort kein Erz mehr verhüttet, sondern Schrott geschmolzen.

Heute arbeiten im Siegerland mehr Menschen in der verarbeitenden Industrie als zum Beispiel im Ruhrgebiet. Die oftmals Eigentümer geführten Unternehmen sind vielfach Weltmarktführer in ihren Bereichen. Neben Unternehmen, die Metallerzeugnisse herstellen, denjenigen die sich mit Metallbearbeitung und – erzeugung befassen, ist der Maschinen- und Anlagenbau eine zentrale Leitbranche der Region, wo vor allem Walzwerke, Maschinen und Anlagen für die Stahl- und NE-Metallindustrie, Werkzeug- und Walzenbearbeitungsmaschinen sowie Maschinen für den Behälterbau und die Röhrenherstellung produziert werden. Eine Hightech-Branche, die das “Made aus dem Siegerland” zu einem weltweit gefragten Markenzeichen gemacht hat.

Um diese Vorreiterstellung und das Knowhow zu halten, benötigt es junge, ideenreiche und tüchtige Menschen, die „anpacken“ und tolle Produkte schaffen. Um dem herrschenden Nachwuchsmangel in technischen Berufen zu begegnen, haben Vereine, Verbände und Unternehmen deshalb den ““Tag der Technik“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Faszination von Technik sowie die vielfältigen Berufsperspektiven anschaulich zu präsentieren. Schülerinnen und Schüler, auch und gerade mit nichttechnischer Bildung, werden zum Mitmachen und Experimentieren eingeladen. Vorführungen, Auskünfte zu Ausbildung und Studium, Mitmach-Aktionen, Workshops sowie Informationsstände zu verschiedenen Technologien und Unternehmen lassen sie die Technik live erleben. Der „Tag der Technik“ bietet eine gelungene Mischung aus Unterhaltung, Information und Kunst, um Jugendliche für technische Berufe zu begeistern.

Die Idee, Technikbegeisterung über Kunst zu wecken, ist dabei eine Möglichkeit für Unternehmen, den technischen Nachwuchs schon frühzeitig auf anderem Weg auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen. Die Wechselbeziehungen zwischen Technik, Kultur und Kunst können dabei unter unterschiedlichen Aspekten betrachtet werden. Jedes Kunstwerk (z.B. Skulpturen, Musik, Tanz, Gemälde, Glasfenster, Fassaden..) braucht, um überhaupt zu existieren, eine Technik des gegenständlichen Entstehens. Wer nicht mit irgendeiner Technik etwas werden lässt, hat nichts realisiert und produziert. “Machen und Tun” ist die Voraussetzung der Technik und der Kunst. Der Tänzer, der sich keiner Bewegung bedient, steht einfach nur da. Die Sängerin, die ihre Stimmbänder nicht schwingen lässt, singt nicht. Der Techniker oder Ingenieur oder Schweißer, der ein Objekt nicht plant und entwirft, um es dann zur funktionsfähigen Ausführung zu bringen, produziert nicht usw.

Kunst erschließt neue Perspektiven der geistig-sinnlichen Wahrnehmung weil sie nicht darauf zielt, das Schöne, Vollkommene, herauszustellen, sondern Sichtweisen auf unsere Existenz zu finden, darzustellen oder anzuregen, die bisher nicht selbstverständlich gewesen sind. So kann jede Frage der Wahrnehmung zum Gegenstand von Kunst werden.

Der „Tag der Technik“ erlaubt es zum einen der „Technik“, die von ihr verwendeten Materialien und Methoden mit allen Sinnen erlebbar zu machen und zum anderen die Vermittlung der Erkenntnis, dass Technik und Naturwissenschaft schöpferisch sind, eine neue Welt gestalten und neue Wirklichkeiten schaffen und deshalb exzellente Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung von jungen Menschen bieten.

Der Tag der Technik ist deshalb zum mitmachen da, zum anregen lassen und zu erleben, wie spannend Technik in der Region ist.

Von der Kita bis zum Abitur: Kinder durchgehend fördern

Wissenschaft und Praxis sollen in Siegen in einer Universitätsschule enger verzahnt werden. Sie soll Modellcharakter haben. Unter einem Dach, nicht zwingend in einem Gebäude, sollen Mädchen und Jungen ab dem Kita-Alter bis zum Abitur je nach ihren individuellen Fähigkeiten im Sinne einer Schule für alle gemeinsam gefordert und gefördert werden.

Die Idee verfolgt Uni-Rektor Holger Burckhart schon länger: Die Gründung einer Universitätsschule. Seit Ende 2011 beschäftigt sich an der Universität Siegen ein Initiativkreis intensiv mit der Umsetzung des ehrgeizigen Projektes, bei dem die Stadt Siegen Kooperationspartner und Schulträger sein soll. Die Zeit drängt, denn die nordrhein-westfälische Landesregierung will 15 Modellschulen ausschreiben. Eine davon soll in die Krönchenstadt kommen, sofern die Siegener Lokalpolitiker grünes Licht für eine Antragstellung geben. Am 4. Juli 2012 findet die erste Präsentation des Vorhabens im städtischen Schulausschuss statt. Lassen sich die Politiker überzeugen und mitnehmen, könnte alles recht schnell gehen.

Die Wissenschaftler sind mit ihren Planungen recht weit gelangt. Der Initiativgruppe „Universitätsschule“ gehören neben Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart auch Prof. Dr. Matthias Trautmann und Dr. Jörg Siewert (Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik und Didaktik des Sekundarbereichs), Prof. Dr. Jutta Wiesemann (Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Grund- und Vorschulpädagogik) sowie Prof. Dr. Rüdiger Kißgen (Entwicklungswissenschaft und Förderpädagogik) an. Beratend tätig sind die Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Hans Brügelmann und Prof. Dr. Hans Werner Heymann. Wunschvorstellung der Wissenschaftler ist die Neugründung einer Schule, die in einem Schulgebäude realisiert werden kann, das im Rahmen der Schulentwicklungsplanung frei wird.

Siegen würde mit einer Universitätsschule eine ganz moderne und innovative Schule erhalten, die sicher landesweit, möglicherweise auch bundesweit wahrgenommen wird und dadurch weiter an Attraktivität gewinnen.Universität und Stadt Siegen rücken durch diese Kooperation noch näher zusammen. Die Universität wird das Modellvorhaben langfristig wissenschaftlich eng begleiten. Auch Studierende werden zum Einsatz kommen. Neben dem allgemein eingeführten Praxissemester für Studierende bietet in Siegen vor allem der Schwerpunkt „Förderpädagogik“ im Lehramt durch den neuen Studiengang „Entwicklung und Inklusion“ besondere Chancen für die Entwicklung einer solchen Schule. Für Eltern und Kinder eröffnen sich durch eine Universitätsschule vor allem mehr Begabungsgerechtigkeit sowie kindgerechtes, leistungs- und zukunftsorientiertes Lernen.

Die Anträge zur Errichtung einer Modellschule muss die Stadt Siegen als Schulträgerin stellen. Stadträtin Babette Bammann, in Siegen auch zuständig für Schulen und Bildung, unterstützt das Vorhaben.

Zehn Schulen mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichnet

Kurz vor den Ferien bekamen heute in Lennestadt zehn Schulen ein besonderes „Zeugnis“ ausgestellt, Note „Sehr gut“. Sie erhalten für herausragenden Arbeit und Profilbildung im Bereich der Berufsorientierung das sogenannte „Berufswahl-SIEGEL“. Verliehen wird es von den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen. Sie haben das im Jahr 2000 von der Bertelsmann-Stiftung entwickelte Berufswahl-SIEGEL für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe eingeführt. Bundesweit gibt es bereits rund 3.000 Schulen, darunter über 400 in NRW, die mit dieser Auszeichnung glänzen können. In Südwestfalen gehören ab heute auch die Anne-Frank-Schule Meggen, die Ganztagshauptschule der Stadt Lennestadt, die LWL Förderschule Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation Olpe, die Geschwister-Scholl-Schule Siegen, die Ganztagshauptschule Haardter-Berg Siegen, die GTHS Olpe (Hakemicke), die Ludwig-zu-Sayn-Wittgenstein-Schule Hauptschule der Stadt Bad Berleburg, die Gemeinschaftshauptschule Kirchhundem, die Janusz Korczak Schule Grevenbrück, das Johannes-Althusius-Gymnasium Bad Berleburg und die Hauptschule Winchenbach Siegen dazu.

„Sie können stolz darauf sein, zu den ersten zehn Schulen zu gehören, die diese besondere Auszeichnung erhalten“, beglückwünschte Dirk Helmes, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Südwestfalen, die Schulen. „Sie können nun mit dem Berufswahl-SIEGEL für drei Jahre werben und zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler bei Ihnen optimal auf die Frage, was nach der Schule kommt, vorbereitet werden“, so Helmes in seiner Laudatio weiter.

Bis zur Verleihung mussten die Schulen in einem anspruchsvollen Verfahren unter Beweis stellen, dass sie tatsächlich deutlich mehr als dass in den Lehrplänen geforderte für die Berufsorientierung leisten. Nach der formalisierten Bewertung, die mit einem Punktesystem bewertet wurde, kamen von 20 Schulen noch 13 in das sogenannte „Audit“. Hier prüfte eine mehrköpfige Jury die Bewertung und die Umstände vor Ort sehr genau. Dabei kamen nicht nur Lehrerinnen und Lehrer zu Wort, sondern auch die Schülerschaft, ehemalige Schülerinnen und Schüler sowie Eltern wurden befragt.

Unter der Federführung der Wirtschaftsjunioren wirkten erfahrene Pädagogen, Vertreter der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft, der IHK Siegen, der IG Metall und des DGB sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Arbeitgeberverbänden mit. „Besonderer Dank gilt dabei Schulrat Walter Sidenstein, der das Projekt von Anfang an begleitet hat“, so Helmes.

Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt ist für viele junge Menschen eine schwierige Etappe in ihrem Leben. Angesichts des demographischen Wandels und der Globalisierung der Märkte und durch veränderte Anforderungen an Qualifikation und Kompetenzen wird der Einstieg für viele Jugendliche zunehmend zum Problem. Ein wichtiger Baustein

für einen gelungenen Übergang ist dabei die erfolgreiche berufliche Orientierung der Jugendlichen. Gute Schulprojekte erfüllen hier eine wichtige Funktion.

Im kommenden Jahr soll es auf jeden Fall eine Neuauflage des Berufswahl-SIEGELS geben. Auch Schulen, die in der ersten Runde nicht erfolgreich waren, können sich dann wieder bewerben.

Das Siegel selbst wurde von Auszubildenden der Deutsche Edelstahlwerke GmbH gefertigt.

SMS group Gründungsmitglied von Sachen machen

Die SMS group, eine Gruppe von international tätigen Unternehmen des Anlagen- und Maschinenbaus für die Verarbeitung von Stahl, Aluminium und Kupfer, die mit den rund 11.000 Mitarbeitern ihrer beiden Unternehmensbereiche SMS Siemag und SMS Meer weltweit einen Umsatz von über 3,3 Mrd. EUR erwirtschaftet, ist Gründungsmitglied und Premiumpartner der VDI-Initiative „Sachen machen“. „Speed Recruiting“, eine persönliche Karriereberatung sowie Vorträge und 3D-Animationen aus der faszinierenden Welt des Anlagen- und Maschinenbaus sind Präsentationsschwerpunkte der Unternehmensgruppe, die technikbegeisterten Jugendlichen, Studenten der Ingenieurwissenschaften und dem akademischen Nachwuchs auf dem VDI-Stand der Hannover Messe 2012 vom 23. bis 27. April 2012 geboten werden.

Die SMS group setzt seit Jahren auf gezielte Maßnahmen zur Profilierung seiner Arbeitgebermarken, um so systematisch qualifizierten Nachwuchs für das Unternehmen zu gewinnen. Zu den Aktivitäten innerhalb der Premiumpartnerschaft mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) im Rahmen der Initiative „Sachen Machen“ gehörten 2011 unter anderem die erneute Teilnahme an der deutschlandweiten Hochschulpromotiontour, bei der die SMS group Studierende über die Karrierechancen im Unternehmen informiert. Daneben produziert SMS regelmäßig Beiträge über die faszinierende Welt des Anlagen- und Maschinenbaus für tectv, einem internetbasierten Fernsehmagazin für technikbegeisterte Jugendliche, und unterstützt VDI Elevate, ein Förderprogramm für Studierende und Absolventen ingenieur¬wissenschaftlicher Studiengänge.

Grundlage dabei ist ein enger Kontakt zu den Hochschulen.
SMS Siemag und SMS Meer präsentieren sich dort auf Studententagen, Recruiting- oder Hochschulmessen. Darüber hinaus wurde zum Beispiel die Vorstellung der größten von SMS Meer gebauten Strangpresse der Welt im Mai 2011 genutzt, um einen Besuchertag für Studenten in der Werkstatt Mönchengladbach durchzuführen. Mit einem eigenen Stipendiatenprogramm, dualem Studium, Praktika im In- und Ausland sowie der Betreuung von Bachelor- und Masterarbeiten bietet man den Studierenden vielfältige Möglichkeiten, schon während des Studiums in engen Kontakt mit den Unternehmen der SMS group zu treten.

Trotz eines breiten Informationsangebotes über elektronische Medien entscheiden sich nach wie vor rund 70 Prozent der Nachwuchskräfte aufgrund persönlicher Empfehlungen aus dem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis für ihren Wunschberuf und ihren Wunscharbeitgeber. Familienmitglieder arbeiten bereits in der dritten oder vierten Generation für die Unternehmen der SMS group. Deshalb lädt SMS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Familien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig zu Informationsveranstaltungen in ihre Unternehmen ein.

Aus Anlass der Düsseldorfer METEC im Juni 2011, der Weltleitmesse des metallurgischen Anlagen- und Maschinenbaus, sind beispielsweise rund 1.500 Mitarbeiter mit ihren Familien, Bekannten und Freunden der Einladung auf den 2.000 qm großen Messestand der SMS group gefolgt, um sich aus erster Hand über die neuesten technischen Entwicklungen und die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren. Regelmäßige Familien- oder Ausbildungstage an den Standorten der Unternehmensgruppe runden das Informationsangebot ab.

Konzept mit System – vom Kindergarten bis zur Hochschule

Eine wirkungsvolle Förderung junger Menschen muss bereits vor der Aufnahme einer Ausbildung oder eines Studiums ansetzen. Unter dem Stichwort „Techniknachwuchs begeistern“ setzt SMS dabei im Rahmen eines Netzwerkes Schule/Wirtschaft auf eine enge Kooperation mit Kindergärten und Grundschulen, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien. So werden Angebote für junge Menschen gemacht, die sich selbstständig und altersgerecht mit technischen und naturwissenschaftlichen Projekten auseinandersetzen möchten.

Für dieses durchgängige Konzept zur Begeisterung des Technik-nachwuchses wurde die SMS group im Jahre 2010 mit dem Unternehmerpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.